Gesprächsstoff

Fledermaus-Check im Klosterareal

Bevor im Klosterareal neuer Wohnraum entsteht, muss eine verkehrssichere Erschließung hergestellt werden. In diesem Zuge entstehen über die Hauptstraße eine neue Zufahrt ins Areal sowie eine neue Querungshilfe. Damit diese Maßnahmen umgesetzt werden können, müssen zwei Bestandsbäume im unteren Bereich des Klosterareals weichen: Eine Kastanie und die Linde.

 

Jetzt wird genau hingeschaut: Die alten Bäume könnten Lebensraum für Fledermäuse bieten. Um sicherzustellen, dass geschützte Arten nicht beeinträchtigt werden, werden alle Bäume auf dem Areal sorgfältig untersucht.

 

Warum ist eine Fledermausuntersuchung notwendig?

Fledermäuse stehen unter strengem Artenschutz. Bevor ein Baum gefällt oder verändert wird, muss geprüft werden, ob er als Unterschlupf für die Tiere dient. Baumhöhlen, lockere Rinde oder Spalten können ideale Rückzugsorte für die nachtaktiven Tiere bieten.

 

Wie läuft die Untersuchung ab?

 

  1. Erstprüfung vom Boden aus: Zunächst wird der Baum visuell begutachtet. Gibt es Risse, Höhlen oder abgeplatzte Rinde, die als Quartier dienen könnten?
  2. Untersuchung in der Höhe: Finden sich verdächtige Strukturen, geht es mit einer Hebebühne oder Kletterausrüstung näher heran. Mit Taschenlampe, Endoskopkamera oder Wärmebildtechnik wird vorsichtig geprüft, ob Fledermäuse anwesend sind.
  3. Abendliche Kontrolle: In manchen Fällen werden Fledermaus-Detektoren oder Wildkameras eingesetzt, um festzustellen, ob Tiere nachts die Höhlen nutzen.

 

Was passiert, wenn Fledermäuse gefunden werden?

Falls sich ein Fledermausquartier im Baum befindet, bleibt er erhalten, oder es werden Ersatzquartiere wie spezielle Fledermauskästen angeboten. Erst wenn sichergestellt ist, dass keine Tiere mehr dort wohnen, darf weitergearbeitet werden.

 

Und wie sieht es im Klosterareal aus?

Alle unsere Bäume sind fledermausfrei. In einer der alten Kastanien nahe dem Parkplatz am Bürger- und Vereinshaus sind jedoch Schlupflöcher vorhanden, die zukünftig ein Zuhause für die Fledermäuse sein könnten. Daher darf die Kastanie zwar gefällt werden, ihr Stamm muss aber in einem Stück erhalten bleiben und an anderer Stelle platziert werden.

 

Im Zuge des Umbaus der Erschließung werden entlang der Hauptstraße und auf dem Quartiersplatz neue Bäume gepflanzt, die dann auch zukünftig Lebensraum für Fledermäuse und Vögel schaffen.